Das HI-Virus wird durch Kontakt mit den Körperflüssigkeiten Blut, Sperma (auch Präejakulat), Vaginalsekret, sowie Liquor cerebrospinalis und Muttermilch übertragen. Potentielle Eintrittspforten sind frische, noch blutende Wunden und Schleimhäute (Bindehaut, Mund-, Nasen-, Vaginal- und Analschleimhaut) bzw. nicht ausreichend verhornte, leicht verletzliche Stellen der Außenhaut (Eichel, Innenseite der Vorhaut). Als häufigste Infektionswege sind zu nennen der Vaginal- oder Analverkehr ohne Verwendung von Kondomen und die Benutzung unsteriler Spritzen beim intravenösen Drogenkonsum. Oralverkehr gilt nach jüngsten Studien als weniger infektiös. Auch ist hier nur der aktive Partner gefährdet. Eine Ansteckung ist vor allem dann möglich, wenn dabei Sperma auf die Mundschleimhaut gelangt. Homosexuelle Männer gelten als Risikogruppe, da Analverkehr in dieser Personengruppe eher verbreitet ist als in der Gruppe der Heterosexuellen. Wie hoch das Risiko beim Geschlechtsverkehr ist, hängt vor allem von der Viruskonzentration in der Samenflüssigkeit, im Scheidensekret und der Viruslast im Blut ab. Diese ist unmittelbar nach der Infektion, bevor sich ausreichend Antikörper gebildet haben, besonders hoch, nimmt dann aber zunächst ab und steigt in späten Stadien der Erkrankung wieder an.
Bluttransfusionen sind ebenfalls eine mögliche Infektionsquelle, die allerdings heute in Deutschland durch die 1985 eingeführten Routine-Untersuchungen der Blutspender kaum noch Bedeutung hat. Aber auch hier ist ein Risiko vorhanden, da zwischen Ansteckung des Spenders und der Nachweisbarkeit von Antikörpern im HIV-Test bis zu drei Monate verstreichen können. Daher werden alle Blutspenden auch auf die Anwesenheit des HIV mittels PCR getestet, um diese diagnostische Lücke zu schließen.
Das Risiko, sich durch Zungenküsse anzustecken, kann ausgeschlossen werden, sofern keine blutenden Wunden, so beispielsweise Verletzungen des Zahnfleisches, im Mund vorhanden sind. Die HIV-Konzentration in Tränen, Schweiß und Speichel reicht für eine Ansteckung nach heutigem Erkenntnisstand ebenfalls nicht aus.
(aus „Wikipedia“)
Ähnliches gilt für Urin und Kot, also bei Toilettensex.
2. Hepatitis (Leberentzündung)
(entnommen größtenteils aus dem Hepatitis Fachportal http://www.hepatitis.de/informationen )
Vorbemerkung (eigene Redaktion): Gegen HEP A und B gibt es eine wirksame Schutzimpfung, der sich jeder, der Toilettensex praktiziert, unbedingt unterziehen sollte. Es handelt sich um einen kombinierten A+B-Impfstoff, der in drei Phasen intramuskulär injiziert wird. Die zweite Phase findet ca. 4 Wochen nach der ersten statt, die dritte nach einem halben Jahr. Danach hält der Impfschutz zehn Jahre an.
2a) HEP A (und E)
Das Hepatitis A- und Hepatitis E-Virus verursachen eine akute Hepatitis, die von selbst wieder ausheilt und keinen chronischen Verlauf nimmt. Eine Ausnahme bildet HEP E bei Schwangeren: hier ist sogar die Letalität mit ca. 20% außerordentlich hoch.
Das Hepatitis A-Virus wird, wie auch das Hepatitis E-Virus, „fäkal-oral“ übertragen, das heißt über verschmutztes Trinkwasser, ungenügend gekochte Speisen und verunreinigte Lebensmittel (rohe Meeresfrüchte, Eis, Obst, Salat) und selbstverständlich durch direkten Oralkontakt bzw. Aufnahme mit/von Kot.
Zwischen einer Infektion mit dem Hepatitis A- und E-Virus und der akuten Erkrankung liegen in der Regel 10 bis 42 Tage. Die Symptome sind Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Übelkeit und Oberbauchbeschwerden. Die Gelbsucht (Ikterus) kann ebenfalls als Symptom auftreten.
2b) HEP B
Die Hepatitis B gehört mit 350 Millionen chronisch Erkrankter (5 bis 7% der Gesamtbevölkerung) weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten
Übertragung: Das Hepatitis B Virus ist vor allem im Blut, jedoch auch im Speichel, Samenflüssigkeit, Vaginalsekret und in der Muttermilch nachweisbar. Die Hepatitis B-Infektion ist eine hoch infektiöse Erkrankung, da sich sehr hohe Viruskonzentrationen in minimalsten Blutspuren befinden (>1012 Viruspartikel/ml). Das bedeutet, dass bereits kleinste Blutmengen ausreichen, damit das Hepatitis B-Virus über Haut- oder Schleimhautverletzungen in den Körper gelangen kann. Chronisch Infizierte ohne oder mit nur wenigen unspezifischen Symptomen stellen eine häufige Infektionsquelle dar. Die Übertragung geschieht heutzutage in den entwickelten Industriestaaten in den meisten Fällen durch ungeschützte Sexualkontakte oder bei Drogengebrauch durch verunreinigtes Drogenbesteck. Früher (vor 1991) konnte man sich dagegen häufig bei Bluttransfusionen infizieren.
Die Symptome, die eine Hepatitis B-Infektion im Akutstadium hervorruft, sind in der Regel heftiger und intensiver als bei der Hepatitis C-Infektion. Auch unterscheidet sich die Hepatitis B-Infektion in der Art der Ansteckung, der Schwere des Krankheitsverlaufes und den Krankheitsfolgen.
Die Inkubationszeit (Zeitspanne zwischen der Ansteckung, das heißt dem Eindringen von HBV in den Körper und dem Auftreten von Krankheitszeichen) beträgt 1 bis 6 Monate. Dabei ist diese abhängig von der übertragenen Virusmenge und dem Immunstatus des Betroffenen.
Etwa 10 bis 15% der HEP-B-Infektionen verlaufen chronisch.
2c) HEP C
Bis 1988 kannte man nur das Hepatitis A-Virus und das Hepatitis B-Virus, die für weit mehr als die Hälfte der viral ausgelösten Leberentzündungen verantwortlich waren. Allerdings gab es einige Verlaufsformen der Leberentzündung, die sich von der Hepatitis A und B unterschieden. Dort ließen sich weder Marker für das Hepatitis A-Virus noch für das Hepatitis B-Virus nachweisen. Man nahm an, dass es noch weitere Hepatitisviren geben musste, und sprach von Non-A-Non-B-Hepatitis. Mit der Entwicklung gentechnischer Methoden gelang es schließlich das Erbmaterial eines weiteren Hepatitis-Virus nachzuweisen und so den wichtigsten Erreger dieser Non-A-Non-B-Hepatitis (verursacht ca. 90% aller Non-A-Non-B-Hepatitis-Fälle) zu identifizieren. Er wird als Hepatitis C-Virus (HCV) bezeichnet.
Die Hepatitis-C-Virusinfektion stellt ein globales Problem dar. Nach Angaben der WHO sind etwa 170 Millionen Menschen (3%) weltweit mit dem Hepatitis C-Virus infiziert. Man schätzt, dass in Europa über 9 Millionen Menschen mit diesem Virus infiziert sind. Die Schätzungen für Deutschland liegen in einer Größenordnung von 400.000 bis 800.000 Personen, wobei pro Jahr mehrere Tausend Neuinfizierte hinzukommen. Da jedoch viele Infektionen nur eine milde Symptomatik aufweisen und daher unbemerkt verlaufen, liegt die Zahl der Neuinfizierten wahrscheinlich wesentlich höher.
Übertragung
Das Risiko einer Hepatitis C-Infektion durch direkten Blutkontakt, z. B. durch kontaminiertes Material (Nadeln, Kanülen usw.), liegt bei 3 bis 10%. Entscheidend für den Ausbruch der Infektion ist die aufgenommene Virusmenge.
Am häufigsten fragen Patienten und deren Angehörige nach der sexuellen Übertragbarkeit der Hepatitis C. Die Antwort lautet: Hepatitis C ist sexuell übertragbar, das Risiko ist allerdings gering (1-3%). Im Gegensatz zur Hepatitis B hat dieser Übertragungsweg eine untergeordnete Bedeutung. Es wird vermutet, dass die Übertragung von der Viruslast abhängig ist. Zur Sicherheit sollten daher Kondome verwendet werden.
Für die Gefahr einer Infektion durch Toilettensex gilt Ähnliches wie für HIV (siehe oben). Das heißt, das Risiko einer Übertragung durch Urin und Kot ist relativ gering, zumal wenn kein Blut im Spiel ist. Im Gegensatz zu HEP B (siehe oben) ist die Viruskonzentration im Blut bedeutend geringer, so dass nicht schon geringste Blutmengen für eine Übertragung genügen.
Verlauf
Viele Patienten mit einer Hepatitis C-Infektion fühlen sich nicht krank. Die meisten HCV-Infizierten leiden bei Ausbruch der Erkrankung an unspezifischen Symptomen wie bei einer Grippe. Die Betroffenen fühlen sich müde und schlapp, berichten über Nachtschweiß und Gliederschmerzen. Viele haben keinen Appetit mehr. Nur bei etwa 20 % der HCV-Infizierten kommt es in der akuten Phase zu einem typischen Ikterus (Gelbfärbung der Haut). Durch die Schwellung der Leber kann es dabei auch zu Schmerzen im rechten Oberbauch kommen.
Bei einer akuten Hepatitis ist der Ikterus ein „gutes“ Zeichen, die Heilungschance der Patienten ist in dieser Konstellation besonders groß.
Trotz dieser im Allgemeinen milden Symptomatik steckt eine ernste Lebererkrankung hinter diesem Erscheinungsbild.
Patienten mit chronischer Hepatitis C haben ein erhöhtes Risiko innerhalb von 30 Jahren eine Leberzirrhose zu entwickeln. Etwa 20 bis 30% der HCV-Infizierten sind davon betroffen. Das Risiko, an Leberkrebs (Hepatozelluläres Karzinom, HCC) zu erkranken, ist durch die möglicherweise entstehende Leberzirrhose ebenfalls erhöht. Somit kann die Lebenserwartung von Patienten mit Hepatitis C durch die Folgen der fortschreitenden Lebererkrankung deutlich eingeschränkt sein.
Ein Impfstoff gegen HEP-C-Infektion ist derzeit noch nicht gefunden.
2d) HEP D
Das Hepatitis D-Virus ist ein unvollständiges Virus. Es benötigt zur Virusvermehrung Teile des Hepatitis B-Virus. Die Hepatitis D-Infektion tritt somit stets mit der Hepatitis B zusammen auf. Es kann als Koinfektion oder Superinfektion auftreten.
Eine Koinfektion ist eine zeitgleiche Infektion eines gesunden Menschen mit dem Hepatitis B- und D-Virus. Der Verlauf der Koinfektion unterscheidet sich nicht wesentlich von der Monoinfektion mit dem Hepatitis B-Virus. Bei einer Superinfektion infiziert sich ein bereits mit Hepatitis B infizierter Patient zusätzlich mit dem Hepatitis D-Virus. Die Superinfektion führt häufig zu sehr schweren Verläufen mit hoher Sterblichkeit. Die Hepatitis A/B-Impfung schützt gleichzeitig vor einer Infektion mit dem Hepatitis D-Virus.
Zusammenfassung: Eine nennenswerte Gefahr einer Hepatitisinfektion durch Toilettensex besteht bei HEP B und vor allem HEP A. Gegen beide schützt die oben genannte Impfung.
3.) Kolibakterien
(Teilweise entnommen aus WIKIPEDIA. Dieser Abschnitt betrifft ausschließlich den oralen Kontakt mit und vor allem die Aufnahme von Kot.)
Escherichia coli (abgekürzt E. coli) ist ein säurebildendes (Laktose-positiv), gramnegatives, stäbchenförmiges und peritrich begeißeltes Colibakterium, das im menschlichen und tierischen Darm vorkommt. Es gehört zur Familie der Enterobacteriaceae (griech. „enteron“: Darm). Benannt wurde es 1919 nach seinem Entdecker Theodor Escherich. Es gehört zu den am besten untersuchten Organismen der Welt.
Eigentlich gehört E. coli zur normalen Darmflora. Außerhalb des Darms jedoch kann E. coli Infektionen hervorrufen, da es sich „am falschen Fleck“ befindet (fakultativ pathogen). Darminfektionen wurden vornehmlich unter dem Namen EHEC-Colitis (enterohämorrhagische Colitis) bekannt. EHEC-Infektionen zählen zu den häufigsten Lebensmittelvergiftungen. Infektionsquellen sind Rinder, Rohmilch, infizierte Menschen oder Trinkwasser – und selbstverständlich Kot.
Im Fall der häufigen Durchfälle ist in erster Linie der Wasser- und Elektrolytverlust zu ersetzen, eine antibiotische Therapie ist selten notwendig. Hier kann eine symptomatische Therapie mit Loperamid (Imodium) helfen, den Durchfall zu bremsen. Grundsätzlich gilt jedoch, dass die Duchfälle zur Ausscheidung der Erreger entscheidend beitragen und daher bei unkomplizierter Diarrhoe nicht künstlich unterbunden werden sollten. Imodium sollte daher nur bei starker Beeinträchtigung durch den Durchfall eingenommen werden. Zum Ausgleich des Wasser- und Salzverlustes sind in der Apotheke besondere Lösungen erhältlich, die in (sauberem!) Wasser aufgelöst werden können und i.d.R. völlig ausreichend sind.
Die Empfindlichkeit gegen Kolibakterien hängt stark mit dem Immunsystem des Aufnehmenden zusammen und ist daher individuell sehr verschieden. Auch scheint wiederholter Kontakt mit den Kolibakterien die Immunität zu erhöhen.
(Seit Ende 2004 gibt es in Deutschland einen zugelassenen Impfstoff (Dukoral). Dieser imitiert die Beta-Untereinheit des hitzelabilen ETEC-LT und gleichzeitig die ähnliche Beta-Untereinheit des Colera-Toxins. Auf diesem Wege bildet der Körper eine Immunantwort gegen beide Toxine aus [Kreuzreaktivität]).
4.) Sonstige Infektionen
Akute Erkrankungen wie ein grippaler Infekt, Schnupfen, Bronchitis usw. sollten Toilettensex ausschließen, und zwar vonseiten des aktiven wie des passiven Partners. Hier ist oft die Übertragungsgefahr durch Urin und Speichel noch größer als durch Kot (von Magen-Darm-infektionen natürlich abgesehen).
5.) Zusammenfassung
Gesundheitliche Risiken bei Toilettensex im weitesten Sinn des Wortes (außer Urin und vor allem Kot auch Speichel, Erbrochenes, Schweiß, Vaginalausscheidungen, Sperma ...) lassen sich bei oralem Kontakt und insbesondere bei Aufnahme nie restlos ausschließen, vor allem Durchfälle nach Kotaufnahme, die aber meist harmloserer Art sind. Die übrigen Risiken lassen sich durch entsprechende Vorsichtsmaßnahmen wie Impfungen (vor allem HEP A/B), sorgfältige Auswahl des aktiven Partners (Gesundheitsbewusstsein, Hygiene) minimieren.